Von Frank Neitz

Ausverkaufte Traumfabrik bei den Tritops und ihrem Bandleader

HAMELN. Es hat schon eine gewisse Beständigkeit. Einmal im Jahr verwandelt sich das Lalu in eine überdimensionalen Jukebox. Hit auf Hit schlägt den Partygästen dann in der stets ausverkauften Traumfabrik entgegen, wenn Boerney mit seinen Tritops Station in Hameln macht. Die Hamburger Partyband ist auch diesmal in bester Spendierlaune, scheint Euro auf Euro in den imaginären Münzschlitz zu werfen. Lange braucht BTTs Fangemeinde nicht, um warm zu werden. Sie stehen auf die rasante Show durch die Musikgeschichte der vergangenen Jahrzehnte – mit Texten zum Mitsingen. Ist „Verdammt lang her“ eine Anspielung auf das vergangene Konzert geht die Songreise „Sexy“, „Mit 18“ „Atemlos“ nach „Amsterdam. Und auf ein „Hallooo Haaameln!“ folgt ein aus hunderten Kehlen geschrienes „Halloooo Boerney!“. Spätestens bei „Thunderstruck“ bebt das ehemalige Industriegebäude. Einen Hauch von Karneval bringt das Jahreskonzert der Sportbox ebenfalls mit sich. Schlüpfen Boerney & Co. doch bei fast jedem Coversong in ein neues Kostüm. Da erscheint Sängerin Chonchita Jasmina als Mähne tragende Rock-Röhre Tina Turner auf der Bühne um wenig später – buchstäblich völlig verwandelt – im goldfarbenen Frack melancholisch „Lilli Marleen“ ins Mikrofon zu hauchen. Ron, Gitarrist und ehemaliger Bodybuilding-Weltmeister, zeigt Muskeln, singt in Uniform gekleidet „In the Army now“ von Status Quo. Bei „Greis ist heiß“ zeigt der Bandleader, wie perfekt er Udo Lindenberg imitieren kann. Erst nach über dreieinhalb Stunden schweißtreibender Bühnenshow ist dem Sextett das Kleingeld für die Musikbox ausgegangen. Die Fans hoffen, dass die Band bis zum nächsten Sportbox-Konzert so manchen Euro zum Jukebox-Füttern an die Seite legt – für die nächste Partynacht.

Dewezet 16.01.2017