Handarbeiten ist „in“ – das zeigt der Voradventsmarkt im HefeHof

Hameln. Haben Sie schon mal Minisofas für Taschentücher oder Schallplatten-Handtaschen gesehen? Sie gehören zum umfangreichen Sortiment beim Voradventsmarkt im Hefehof, bei dem nicht zu übersehen war: Stricken, häkeln, sticken – Handarbeiten ist „in“. Natürlich fallen Weihnachtsmänner aus Baumscheiben ins Auge, Adventskränze, Engel, Laubsägearbeiten, Fröbelsterne und Schmuck in allen Variationen: aus altem Silberbesteck oder Kaffeekapseln geformt, mit gewachsten Fäden genäht, mit Perlen, Edel- oder Kieselsteinen versehen oder vom Münzensäger gestaltet.

Oder weihnachtliche Deko, wie sie der Pfadfinder-Stamm Kreuzfähnlein mit dem Bastelkreis der Paul-Gerhardt-Gemeinde gefertigt hat. An vielen Ständen dreht sich jedoch alles um textile Handarbeiten. Britta Rottmann etwa sitzt strickend inmitten von Mützen, Dreieckstüchern, Loops oder gefilzten Taschen. „Ich stricke immer, wenn ich nicht arbeite, das ist mein Hobby“, erklärt sie. Auch „Sockenhexe“ Beate Kasten strickt. „Als ich noch in der Schule war, musste meine Oma für mich die Ferse fertigstellen; seit sieben Jahren stricke ich selbst Socken und komme auf bis zu 80 Paar im Jahr“, erzählt sie. Auf Puppenmütter wartet gestrickte Puppenbekleidung; kleine Stricksocken, an Karten oder Schlüsselanhänger befestigt, werden zugunsten des Kinderhospizes Löwenherz verkauft. Gehäkelte Topflappen wecken Erinnerungen an die ersten eigenen Versuche – und auch gestickt wird nach wie vor, wie die mit Kerzen oder Elchen verzierten Karten und Bilder beweisen. „Das sind ja die Leinenhandtücher, die man früher benutzt hat“, begeistert sich eine 74-Jährige und fügt hinzu: „Ich genieße es, dass die alten Sachen hier wieder neu zu Ehren kommen.“

Herstellerin Sabine Gründemann, der mehrere Besucher alte Spitze, Bauernleinen und Bettwäsche überlassen, berichtet: „Dieses Hobby ist im Zuge von Patchworkarbeiten entstanden: Ich schneide Stoffe aus und appliziere sie mit der Nähmaschine auf altes Leinen.“ Als Renner erweisen sich Rita Blooms Kränze aus Efeu, Ginster- und Heidelbeersträuchern. „Früher habe ich Scherenschnitte gemacht, doch das ist out – um mit der Kreativität nicht aufzuhören, habe ich mit Kränzen und Gestecken angefangen“, verrät sie. Weitere Hingucker sind die tassenförmigen, mit Gesicht versehenen Eiweiß-Eigelb-Trenner aus Ton oder die Kerzenhalter und Schalen aus altem Eichenholz von 1734. Am Seifenstand darf nach Herzenslust geschnuppert werden, Ostaras Köstlichkeiten wie Lavendel-Orangen-Senf oder Rosen-Chutney laden zum Probieren ein.

Auch wenn die erste frühlingshafte Novemberhälfte den nahen Advent gefühlt noch in weite Ferne rückt: Mit seiner kreativen Vielfalt in der Kulisse des ehemaligen Fabrikgebäudes beschert der Voradventsmarkt der großen Besucherschar kurzweilige Stunden und Vorfreude auf die kommende Zeit.

Dewezet 16.11.15