TV-Schauspieler gibt als Klimabotschafter Tipps in Hameln

Hameln. Er ist ein beliebtes wie umlagertes (Handy-)Foto-Motiv im Lalu im Hefehof. Helmut Zierl kokettiert: Die Rolle des Klimabotschafters habe ihm noch gefehlt, sagt der TV-Schauspieler. Zu seinem Beruf gehöre es, seine Texte zu lernen – aber frei reden, das sei seine Sache nicht. So würde er denn seine Botschaft auch lieber ablesen – auf Einladung der Klimaschutzagentur Weserbergland wirbt er beim Klima-Kunst-Treff mit der Berliner Fotografin Franziska Berentin für Umweltschutz und Energiesparen – und auch für die Bilder Berentins. Sie führten „die Schönheiten der Natur klar vor Augen“ und verdeutlichten, „wie wichtig es ist, die Umwelt zu schützen“. Zierl zitiert Hemingway und Goethe, verweist auf Alexander von Humboldt, den Naturforscher. Er selbst habe als Junge voller Begeisterung Karl May gelesen und das dann mit Freunden draußen nachgespielt. „Ständig bin ich irgendwie auf Schatzsuche gewesen. Ich hatte schon früh den unstillbaren Wunsch, die Welt zu sehen und zu erleben.“ Diese Welt sei jetzt bedroht: „Der Klimawandel lässt sich einerseits sachlich dokumentieren, er ruft aber andererseits auch starke Emotionen hervor wie Ungewissheit, Angst und die Vorstellung vom Verlust von Lebensraum und Artenvielfalt.“ Das künstlerisch-kreative Fach sei in der Lage, diese Emotionen sichtbar zu machen. „Wir leben heute auf Kosten der nächsten Generationen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass künftige Generationen genügend Spielräume zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gestaltung haben.“

Das Wort „draußen“ gehöre inzwischen nicht mehr zum Repertoire der Jungen und Mädchen. Fernsehen und andere Bildschirme müsse man nicht ausschließen, aber sie erzeugten nur Simulationen, sagt der Schauspieler. Die Werke der Aktions-Fotografin Franziska Berentin – noch bis zum 3. Juli im Hefehof zu sehen – sollen einen neuen Blick auf das Thema Klimaschutz ermöglichen sowie zum Umdenken und zum Handeln motivieren. Klimabotschafter Zierl: „Das bedeutet, dass wir uns in unserem alltäglichen Leben als Teil des Ökosystems Erde erfahren und kurzsichtige Denkweisen ablegen.

Und es sind nicht die anderen, nicht die Industrie, nicht die Politik, nicht Europa, nicht Amerika, die handeln müssen, sondern wir – jeder Einzelne.“ Im Gespräch verrät Zierl seine persönlichen Tipps: Das Auto stehen lassen, öfter mal zu Fuß gehen, Müll trennen – für den Schauspieler nach eigenem Bekunden Selbstverständlichkeiten, auf die er allerdings nicht immer so viel Wert gelegt habe. ,,Aber die Vorstellung, dass es die Malediven in 150 Jahren nicht mehr geben könnte, finde ich erschreckend.“ Sein ältester Sohn wohne bei Hongkong. Wenn er an die dortige riesige Smogglocke denke, mache er sich große Sorgen um ihn.

Dewezet Juni 2015