Von Karin Rohr

Hameln. Sie spielen 100 Prozent Original-Tonarten, ihre Arrangements sind authentisch, spiegeln die Handschrift eines Count Basie, Duke Ellington oder Benny Goodman ebenso wie die eines Bert Kaempfert oder Glen Miller: Die FFB Big Band Barsinghausen, die am Freitagabend im HefeHof-"Lalu" begeisterte, weiß, wie man orchestralen Jazz perfekt auf den Punkt bringt. Die Bigband-Arrangements der großen Jazzer sind Legende - und lebendig, wie die Barsinghäuser im spannungsvollen Wechsel von wuchtigen Orchester-Klangteppichen, swingenden, sanfteren Passagen und glanzvollen solistischen Intermezzi zeigten. Die verschiedenen Stile belegten eindrucksvoll die ganze Bandbreite der Bigband-Ära. Vom weichen, einfühlsamen "I can't give you anything but love" eines Kaempfert über Count Basies mitreißendes "Jersey Bounce" bis hin zum "King of Swing", Benny Goodman, und seinem Klarinetten-starken "Don'tbe that way" kamen immer wieder einzelne instrumentale Gruppen der Big Band zum Zuge. Höhenflüge, die das Können der Musiker belegten und so den Trompetern, Saxophonisten oder Posaunisten reichen Entfaltungsspielraum gaben.

Glanzlichter setzte ein softer Glen Miller-Sound mit "In the mood" - aber auch die Jazz-Röhre einer Petra Oldenburg, die als stimmgewaltige Sängerin dieser Big Band mit Songs wie "The way you look tonight", "I have my blues" oder "Georgia of my mind" gefiel.
Bandleader Dieter Schön hat den Jazz im Blut. Und seine "Jungs" im Griff. Das zeigt auch der Erfolg dieser Truppe, die vor zwei Jahren beim niedersächsischen Bigband-Wettbewerb den 2. Platz belegt. Im "Lalu" war sie allererste Sahne - und kommt hoffentlich bald wieder!

© Dewezet, 31.01.2005