Der Kabarettist, Schauspieler, Moderator, Sprecher, Autor, Regisseur und ehemalige Chefredakteur der Satirezeitschrift "Pardon" ist ein mediales Multitalent, der sein politisches Kabarett mit starker Bühnenpräsenz und Tempo zu bündeln versteht. Da steht einer auf der Bühne, der keine Angst hat, seinen Gegner im Frontalangriff von der Bildfläche zu fegen: Laut, betont chauvi und immer autoritär schnappt er sich eine Figur nach der anderen von der politischen Bühne und mangelt sie durch.
Dominanz ist auch seine Lieblingshaltung gegenüber seinem musikalischen Begleiter Frank Grischek am Akkordeon, der den Abend mit Einlagen vom Tango bis zum Holzmichel und leisem, staubtrockenem Humor begleitet. Eine der Lieblingszielscheiben Venskes: Angela Merkel, die obwohl Ossi und Frau, jetzt mit Leuten wie Matthias Platzeck die kalte Enteignung des Westens durchzieht. Zum Brüllen sowohl die Beschreibung, wie die Pastorentochter aus der Weltmetropole Templin sich der männlichen Mitstreiter in der eigenen Partei entledigt, als auch die Vision, wie sich Angela, nackte Angst verbreitend, in Europa hochmetzelt und dabei Honeckers Rache ökonomisch vollendet. Weitere Opfer: Der Beschleunigungsbegrenzer und "Müntomat", Franz Müntefering, auch der heilige Franz der Mehrzweckhallen genannt, sowie der begeisterte Futterverwerter Sigmar Gabriel.
Ansonsten gab es wohl kein Thema an diesem Abend, das der Kabarettist nicht wenigstens streifte: FAZ-Geschichten, Zapfenstreich, Vogelgrippe und die neue Fleischeslust aus den deutschen Ekelzentren Lastrup, Deggendorf und Gelsenkirchen. Ein geistreicher Abend, der mit viel Applaus bedacht wurde.
© Dewezet, 26.11.2005