Von Jörg Tölke
(Dewezet 04.07.2005)
Hameln. Dr. Jürgen Klostermann ist praktizierender Arzt und als solcher sicher dem einen oder anderen Hamelner Bürger ein Begriff. Wer sich über den medizinischen Aspekt hinaus ein Bild über Jürgen Klostermann machen möchte, der sollte einen Blick in die Galerie des Lalu werfen. Denn hier werden seit Samstagvormittag einige Werke des malenden Mediziners ausgestellt.

In der Laudatio zur Eröffnung der Vernissage fand Sabine Dietz freundliche und anschauliche Worte, die den Ansatz des Künstlers verdeutlichten, der schon in der Medizin versucht den Menschen in seiner Komplexität zu sehen, zu behandeln und zu heilen.
Diesen Ansatz nimmt er nach Ende seiner Sprechstunden mit hinüber in sein Atelier und versucht, künstlerisch weiter zu entwickeln, was ihm als Mediziner so wichtig ist - die Komplexität szenisch festzuhalten.

Sabine Dietz fand in einem Zitat von Schopenhauer ein Sinnbild der Ausstellung: "Nichts ist einfach für sich da, jede Erscheinung ist miteinander verzahnt und der Causalität von Zeit und Raum unterworfen. Losgelöst bleibt nur die Idee übrig."

Ein Gedanke der sich durchaus in den Werken Jürgen Klostermanns wiederfinden lässt. In seiner kurzen Ansprache und Danksagung an die Familie Dietz umschrieb Klostermann seine Gedanken zu den ausgestellten Werken. "Jeder Mensch", so Klostermann, "bewegt sich und ist in seiner Zeit begrenzt." Dem entsprechend ist es die Handlung der Gefühle und die seelische Relevanz, welche vom Maler eingefangen werden soll. Hier schließt sich der Kreis der Gedanken beim Motto der Ausstellung "Pro Evolution". Alles entwickelt sich, und Dr. Jürgen Klostermann lässt so auf der Leinwand entstehen, was er verbal nicht erklären könnte.

Wer also dieüberaus aussagekräftigen Gemälde in Öl auf Leinwand sehen möchte, der hat dafür noch bis zum 17. September Zeit, denn solange läuft die Ausstellung im Lalu auf dem Hefe-Hof.

"Jeder Mensch, jedes Bild, jede Geschichte istÜbergang und Stufe auf dem Weg der Evolution". Dieser Satz klingt ein wenig konstruiert, steht man jedoch vor den kräftigen Bildern im Lalu, lässt er sich nachvollziehen.