"Angebot des Hefehofs ist wie ein Lottogewinn"
Puppenwerkstatt "Kassiopeia" erhält neue Heimat in künftigem Kunstmarkt / Initiative von Dietz
(Dewezet, 03.06.2005)
Hameln/Groß Berkel (sto). Unterwegs in ein "unbekanntes Land" sind derzeit die Puppenkinder, Schutzengel, Hexen, Trolle und Wichtel aus der Groß Berkeler Puppenwerkstatt "Kassiopeia". Ziel ihrer abenteuerlichen Reise ist die Hefehof-Mall in Hameln, wo sie ein neues Zuhause finden werden, denn: Die Puppenwerkstatt Kassiopeia zieht um! Eröffnet wird das neue Domizil offiziell am Samstag, 11. Juni, im Rahmen der Feierlichkeiten "5 Jahre Hefehof".
"Wir sindüberglücklich, dass wir in den Hefehof ziehen dürfen", freut sich Ursel Meyer-Bothling, die Vorsitzende des Kassiopeia-Vereins, von dem die Puppenwerkstatt mit Unterstützung der Agentur für Arbeit finanziell getragen wird und so drei gehörlosen Frauen einen Arbeitsplatz ermöglicht. Seit Gründung des Vereins vor fünf Jahren war die Puppenwerkstatt in Groß Berkel am Ginsterweg 10 eingerichtet. "Manche Leute, die uns dort besuchen wollten, haben uns nur schwer gefunden", zieht der stellvertretende Vorsitzende Volkmar Wetzel rückblickend Bilanz.
Dass Kassiopeia nun in den Hefehof zieht, geht auf die Initiative von Hefehof-Vorstand Dr. Jobst-Walter Dietz zurück, der die Puppenwerkstatt bei einer Adventsausstellung im Hefehof kennen gelernt hat. "Meine Frau und ich waren begeistert von dem interessanten Puppensortiment", schwärmt der Hefehof-Chef. Und deshalb habe er Ursel Meyer-Bothling vorgeschlagen, im Rahmen der neuen Hefehof-Konzeption, die verstärkt Kunst und Kultur zusammenführen und finanziell fördern möchte, in den Hefehof zu ziehen. "Für uns war der Vorschlag wie ein Lottogewinn", betont Wetzel.
Ein Jahr lang soll nun ausprobiert werden, ob Kassiopeia im Hefehof "zurechtkommt". "Ich gehe aber davon aus, dass es eine mehrjährige Partnerschaft wird", mutmaßt Dietz. Die Puppenwerkstatt sieht er als "dicken Backstein" für den Hefehof, denn die künstlerische Arbeit passe hervorragend in das neue Konzept, den Hefehof in einen Kunstmarkt zu verwandeln.
Die Begeisterung von Dietz und seiner Ehefrau Sabine für die Kassiopeia-Puppen geht soweit, dass sie bereits zur Kundschaft gehören. Und nicht nur das. Der Hefehof-Chef ist sogar Mitglied im Kassiopeia-Verein geworden, der nun 17 Mitglieder zählt.
Im Hefehof verfügt Kassiopeia über zwei Räume von insgesamt 166 Quadratmetern, die mit einer Stahltreppe verbunden sind. Von Vorwerk wurde der Teppich, von Wini-Büromöbel einige Möbel gespendet. Der untere Bereich dient als Verkaufs- und Ausstellungsfläche. Darüber befinden sich die Puppenwerkstatt und eine kleine Küche. Im Ausstellungs- und Verkaufsraum soll eine Dauerausstellung mit Rothkirch-Puppen aus Thüste sowie mit Holzspielsachen der Firma Rischmade aus Hämelschenburg eingerichtet werden.
Übrigens: Zur Eröffnung am 11. Juni werden von der Bäckerinnung-Hameln 1000 Hefe-Schildkröten gebacken. Außerdem: Verlosung einer Rattenfänger-Puppe durch die Firma Rothkirch-Puppen, Schmink- und Spielstand der Elisabeth-Selbert-Schule und Anmalaktion der Firma Rischmade. Die Grundschule Wangelist wird mit Kassiopeia-Erzählpuppen um 12 Uhr die Geschichte "Die Wurzelkinder" vortragen.