Les Femmes Saxales’ – vier Frauen am Saxophon begeisterten im Lalu im HefeHof

Hameln. "Let´s Swing" ... eine Aufforderung, der man der sich kaum entziehen kann. Ganz besonders dann nicht, wenn sie von vier reizenden jungen Damen musikalisch ausgesprochen wird. "Les Femmes Saxales - vier Frauen am Saxophon" standen am Samstagabend auf der Bühne im Lalu. Und das ist wörtlich zu nehmen: Cecily Cordemann am Alt- und Sopransaxophon, Stephanie Schmuck (Altsaxophon), Judith Hohmann (Tenorsaxophon) und Iris Fockenbrock am Baritonsaxophon boten eine breit gefächerte Palette an musikalischen Eindrücken.

Zu Beginn des Abends gaben die Frauen, die allesamt Lehrerinnen oder zukünftige Lehrerinnen im Fach Musik sind, konzertante Melodien zum Besten. Der Swing war nicht unbedingt vordergründig, und deshalb war das Stück "Sevilla" von Isaac Albeniz war um so hörenswerter. "Stellen Sie sich vor, Sie sind an der Costa del Sol und die Sol geht gerade unter", so stellt Judith Hohmann dieses überaus warme Stück vor. Jeder der Anwesenden konnte sich bei der gefühlvollen Interpretation einen Abend unter spanischer Sonne vorstellen. Gleich im Anschluss daran folgte "sozialkritisches", nämlich Auszüge aus der "Dreigroschenoper" von Kurt Weill, leicht verfremdet für Saxophone. "Saxim" von Lennie Niehaus war dann die jazzige Variante für das Instrument, welches gleich darauf folgte. Besonders schön die jiddische Musik mit "A Klezmer Wedding" von Mike Curtis. Langsam und gemächlich erreicht diese Musik die Ohren des Publikums, um am Ende lust- und temperamentvoll zu explodieren. Die Damen, die im ersten Teil des Programms in schwarzen Abendkleidern brillieren, zeigen sich im zweiten Teil des Abend frecher. Sie tragen schwarze Hosen mit kurzen Jacken, zogen sich Caps auf die Haare und setzten zeitweilig Sonnenbrillen auf. Wie ein Startschuss zum "Let´s Swing" wurde es auch gleich temporeicher. Stücke von George Gershwin wurden geboten. Und um dem Publikum gleich noch etwas beizubringen, fand der Ausspruch, dass er nie geheiratet hat, weil er sich zu schade war für nur eine Frau großen Anklang. Gut kam auch die Sequenz "Amerika" aus der West-Side-Story an, die die vier Ladies gekonnt interpretierten oder die Ragtime-Stücke, die bei den Anwesenden zum Fußtippen animierten. Nach den vierundzwanzig (!) Programmstücken - die allerdings oft nur teilweise angespielt wurden - verlangten die Besucher des Lalu nach mehr. Sie wurden nicht enttäuscht.

Edith Handelsmann